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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 03.03.2005


World Women Work 2005 - Edith Köchel
AVIVA-Redaktion

Interview mit Frau Dipl.-Ing. Edith Köchel, Baudirektorin, Leiterin des Referats "Frau, Wirtschaft und Technik".




AVIVA-Berlin: Warum sind Sie hier? Welche Erwartungen haben Sie?

Edith Köchel: Ich bin das erste Mal hier. Ich erhoffe mir einfach auch Anregungen und Ideen aus anderen Ländern, nicht nur Bundesländern, sondern auch anderen Nationen.
Wir haben hier ja schon sehr, sehr viel getan und trotzdem sind die Erfolge nicht ganz so, wie wir uns das eigentlich nach 20 Jahren erhoffen.
Es ist wichtig, dass man sich einfach nochmal austauscht und neue Ideen aus anderen Ländern bekommt: zu fragen, was wir eigentlich noch tun könnten, noch dazu vor dem Hintergrund immer enger werdender Kassen der öffentlichen Hände.
Wir können bekanntlich leider keine großen Fördergelder vergeben, sondern müssen vielmehr überlegen, was kann man trotzdem tun, um z.B. auch Betriebe an das Thema heranzuführen.

AVIVA-Berlin: Das Motto der WWW 2005: "Wandel als Chance". Zwischen Work-Life-Balance und Netzwerk-Ökonomie: Herausforderungen und Perspektiven in einem zunehmend globalisierten Lebensumfeld. Wo sehen Sie persönlich diese Herausforderungen und Perspektiven?

Edith Köchel: Wichtig ist für mich, was teilweise auch in der vorangegangenen Podiumsdiskussion gesagt, dass Frauen sich auch viel stärker ihrer eigenen Macht, auch wirtschaftlichen Macht bewusst sind und diese sehr bewusst auch einsetzen.
Dass tatsächlich dadurch auch dieser ganze Themenkomplex Globalisierung und Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsplatz aus der Benachteiligungs- und Behindertenecke herauskommt.
Ich denke, dass das eigentlich auch die Aufgabe von solchen Konferenzen sein muß und von Aktivitäten, die man selber unternimmt.

AVIVA-Berlin: Was tun Sie persönlich in Ihrem beruflichen Umfeld für die Gleichstellung?
Edith Köchel: Ich leite in Baden-Würrtemberg im Wirtschaftsministerium das Referat "Frau, Wirtschaft, Technik".
Wir kümmern uns hier insbesondere um das Thema "Frauen in Führungspositionen” und um die Frage, wie bringe ich auch Frauen dazu von diesem klassischen Rollenverhalten, und dem üblichen Berufswahlverhalten von Mädchen wegzukommen. Das sind so die Hauptthemen, die wir bearbeiten.

AVIVA-Berlin: Das Podium war ja international besetzt, sind Sie da schon auf Ideen gekommen?
Edith Köchel: Ja, vor allem die Idee, dass man eigentlich die Netzwerke, die es ja schon gibt, noch sehr viel stärker unterstützen und fördern müßte, und daß man viel stärker in Unternehmen Netzwerke für Frauen anstoßen müßte, fördern müßte.
Wir sollten Unternehmen von der Spitze her ermutigen, Frauennetzwerke aufzubauen und zu unterstützen, das ist eine Anregung, die ich mitgenommen habe.

AVIVA-Berlin: Vielen Dank, Frau Köchel.


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Beitrag vom 03.03.2005

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